4. Apr. 2023, 09:36 Uhr
dfi, medienmitteilung
Rechnung 2022 mit positivem Ergebnis
Die Rechnung der Stadt Winterthur weist für das Jahr 2022 einen Ertragsüberschuss von 55,9 Millionen Franken aus. Ursache für den Überschuss sind in erster Linie die unerwartet hohen Steuererträge sowie ausbleibende Corona-Effekte in der Sozialhilfe. Das positive Ergebnis stützt die Ziele der langfristig ausgerichteten Finanzstrategie des Stadtrats.
Die Jahresrechnung 2022 weist einen Gewinn von 55,9 Millionen Franken auf. Das Budget 2022 sah noch einen Verlust von 0,8 Millionen Franken vor, womit das Ergebnis um 56,6 Millionen Franken besser ausfällt als budgetiert. Der Aufwand beträgt 1,822 Milliarden Franken, der Ertrag 1,878 Milliarden Franken.
Die Investitionsrechnung des Verwaltungsvermögens weist Nettoinvestitionen von 135,9 Millionen Franken aus. Damit wird das Investitionsbudget um 56,4 Millionen Franken unterschritten; der Realisierungsgrad beträgt 71 Prozent.
Das Eigenkapital steigt um 90,2 Millionen Franken auf insgesamt 1,208 Milliarden Franken. Davon fallen 841,8 Millionen Franken auf das zweckgebundene Eigenkapital – grösstenteils Reserven der Eigenwirtschaftsbetriebe – und 365,9 Millionen Franken auf das zweckfreie Eigenkapital.
Wachstum bei den Steuererträgen Das gegenüber dem Budget deutlich bessere Rechnungsergebnis ist im Wesentlichen auf die höheren Steuererträge zurückzuführen. Im Jahr 2022 betrugen die Steuereinnahmen 473,6 Millionen Franken. Dies entspricht 12,4 Millionen Franken mehr als im Vorjahr und 37 Millionen Franken bzw. 8,5 Prozent mehr als budgetiert. Bei den natürlichen Personen betragen die Mehreinnahmen 10,5 Millionen Franken und bei den juristischen Personen 25,3 Millionen Franken. Die Einnahmen der Grundstückgewinnsteuer fielen um 1,1 Millionen Franken höher aus als budgetiert. Das Wachstum bei den Steuererträgen ist Ausdruck einer äusserst robusten Wirtschaft, die sich trotz Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg und Energiekrise stabil weiterentwickelt. Ausserdem trug das überdurchschnittlich hohe Bevölkerungswachstum zu zusätzlichen Steuereinnahmen bei.
Positive Effekte bei der Sozialhilfe Des Weiteren ist neben der Rückstellungsauflösung für Sanierungsbeträge an die Pensionskasse (plus 4,9 Millionen Franken gegenüber Budget) und Wertberichtigungen sowie Buchgewinnen aus Liegenschaftsverkäufen im Finanzvermögen (plus 4,2 Millionen Franken gegenüber Budget) vor allem im Bereich der Sozialhilfe ein positiver Effekt auf das Ergebnis zu verzeichnen. So wurde das Budget in der Sozialhilfe bei Ausgaben von netto 46,5 Millionen Franken um 12,6 Millionen Franken unterschritten. Zum einen lässt sich das auf die positiven finanziellen Auswirkungen des neuen Kinder- und Jugendheimgesetzes zurückführen, die höher ausfielen als angenommen. Und zum anderen entwickelten sich die Fallzahlen rückläufig. Dies nachdem bei der Budgetierung im Frühling 2021 aufgrund der Aufhebung der Corona-Massnahmen (insbesondere der Beendigung der Kurzarbeitsentschädigungen) noch mit einem deutlichen Fallwachstum gerechnet wurde.
Reduktion der Nettoschuld und mittelfristig ausgeglichener Finanzhaushalt Das erfreuliche Ergebnis führt zu einem Selbstfinanzierungsgrad von 124 Prozent. Zusammen mit den Bewertungsgewinnen aus Absicherungsgeschäften von Stadtwerk folgt daraus eine Reduktion der Nettoschuld. Pro Einwohner/in beträgt diese per Ende 2022 noch 7'786 Franken und liegt damit 643 Franken tiefer als im Vorjahr. Gleichzeitig erfüllt die Stadt Winterthur die Vorgaben zum mittelfristigen Ausgleich. Dieser bezweckt das Gleichgewicht des städtischen Haushaltes über einen Zeitraum von acht Jahren. Unter Berücksichtigung der vergangenen vier Rechnungsjahre (2019–2022) und der vier Planjahre (2023–2026) resultiert ein Ertragsüberschuss von 103,6 Millionen Franken.
Herausforderungen mit gestärkten Reserven begegnen Wie bereits im Vorjahr erhöht das positive Rechnungsergebnis unmittelbar die finanziellen Reserven der Stadt Winterthur. Dies entspricht dem Ziel des Stadtrates, eine angemessene Eigenkapitalbasis zu schaffen und damit die Resilienz des Finanzhaushalts zu stärken und handlungsfähig zu bleiben. Die finanzpolitischen Herausforderungen bleiben indes bestehen. Ob sich aus der erfreulichen Entwicklung der Steuereinnahmen auch mittelfristig und unter Berücksichtigung des Finanzausgleichs für Winterthur ein positiver finanzieller Effekt ergibt, ist zurzeit noch unklar. Ebenfalls unsicher bleiben die weiteren wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine. Und schliesslich ist aufgrund des anhaltenden Wachstums der Stadt Winterthur sowie ihres Entwicklungs- und Erneuerungsbedarfs künftig mit finanziellen Mehrbelastungen zu rechnen.
Der Stadtrat wird nun das Rechnungsergebnis vertieft analysieren und alle relevanten Einflussfaktoren in die Prognosen für das Budget 2024 miteinbeziehen.
Weisung an das Stadtparlament unter: parlament.winterthur.ch
Die Jahresrechnung 2022 weist einen Gewinn von 55,9 Millionen Franken auf. Das Budget 2022 sah noch einen Verlust von 0,8 Millionen Franken vor, womit das Ergebnis um 56,6 Millionen Franken besser ausfällt als budgetiert. Der Aufwand beträgt 1,822 Milliarden Franken, der Ertrag 1,878 Milliarden Franken.
Die Investitionsrechnung des Verwaltungsvermögens weist Nettoinvestitionen von 135,9 Millionen Franken aus. Damit wird das Investitionsbudget um 56,4 Millionen Franken unterschritten; der Realisierungsgrad beträgt 71 Prozent.
Das Eigenkapital steigt um 90,2 Millionen Franken auf insgesamt 1,208 Milliarden Franken. Davon fallen 841,8 Millionen Franken auf das zweckgebundene Eigenkapital – grösstenteils Reserven der Eigenwirtschaftsbetriebe – und 365,9 Millionen Franken auf das zweckfreie Eigenkapital.
Wachstum bei den Steuererträgen Das gegenüber dem Budget deutlich bessere Rechnungsergebnis ist im Wesentlichen auf die höheren Steuererträge zurückzuführen. Im Jahr 2022 betrugen die Steuereinnahmen 473,6 Millionen Franken. Dies entspricht 12,4 Millionen Franken mehr als im Vorjahr und 37 Millionen Franken bzw. 8,5 Prozent mehr als budgetiert. Bei den natürlichen Personen betragen die Mehreinnahmen 10,5 Millionen Franken und bei den juristischen Personen 25,3 Millionen Franken. Die Einnahmen der Grundstückgewinnsteuer fielen um 1,1 Millionen Franken höher aus als budgetiert. Das Wachstum bei den Steuererträgen ist Ausdruck einer äusserst robusten Wirtschaft, die sich trotz Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg und Energiekrise stabil weiterentwickelt. Ausserdem trug das überdurchschnittlich hohe Bevölkerungswachstum zu zusätzlichen Steuereinnahmen bei.
Positive Effekte bei der Sozialhilfe Des Weiteren ist neben der Rückstellungsauflösung für Sanierungsbeträge an die Pensionskasse (plus 4,9 Millionen Franken gegenüber Budget) und Wertberichtigungen sowie Buchgewinnen aus Liegenschaftsverkäufen im Finanzvermögen (plus 4,2 Millionen Franken gegenüber Budget) vor allem im Bereich der Sozialhilfe ein positiver Effekt auf das Ergebnis zu verzeichnen. So wurde das Budget in der Sozialhilfe bei Ausgaben von netto 46,5 Millionen Franken um 12,6 Millionen Franken unterschritten. Zum einen lässt sich das auf die positiven finanziellen Auswirkungen des neuen Kinder- und Jugendheimgesetzes zurückführen, die höher ausfielen als angenommen. Und zum anderen entwickelten sich die Fallzahlen rückläufig. Dies nachdem bei der Budgetierung im Frühling 2021 aufgrund der Aufhebung der Corona-Massnahmen (insbesondere der Beendigung der Kurzarbeitsentschädigungen) noch mit einem deutlichen Fallwachstum gerechnet wurde.
Reduktion der Nettoschuld und mittelfristig ausgeglichener Finanzhaushalt Das erfreuliche Ergebnis führt zu einem Selbstfinanzierungsgrad von 124 Prozent. Zusammen mit den Bewertungsgewinnen aus Absicherungsgeschäften von Stadtwerk folgt daraus eine Reduktion der Nettoschuld. Pro Einwohner/in beträgt diese per Ende 2022 noch 7'786 Franken und liegt damit 643 Franken tiefer als im Vorjahr. Gleichzeitig erfüllt die Stadt Winterthur die Vorgaben zum mittelfristigen Ausgleich. Dieser bezweckt das Gleichgewicht des städtischen Haushaltes über einen Zeitraum von acht Jahren. Unter Berücksichtigung der vergangenen vier Rechnungsjahre (2019–2022) und der vier Planjahre (2023–2026) resultiert ein Ertragsüberschuss von 103,6 Millionen Franken.
Herausforderungen mit gestärkten Reserven begegnen Wie bereits im Vorjahr erhöht das positive Rechnungsergebnis unmittelbar die finanziellen Reserven der Stadt Winterthur. Dies entspricht dem Ziel des Stadtrates, eine angemessene Eigenkapitalbasis zu schaffen und damit die Resilienz des Finanzhaushalts zu stärken und handlungsfähig zu bleiben. Die finanzpolitischen Herausforderungen bleiben indes bestehen. Ob sich aus der erfreulichen Entwicklung der Steuereinnahmen auch mittelfristig und unter Berücksichtigung des Finanzausgleichs für Winterthur ein positiver finanzieller Effekt ergibt, ist zurzeit noch unklar. Ebenfalls unsicher bleiben die weiteren wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine. Und schliesslich ist aufgrund des anhaltenden Wachstums der Stadt Winterthur sowie ihres Entwicklungs- und Erneuerungsbedarfs künftig mit finanziellen Mehrbelastungen zu rechnen.
Der Stadtrat wird nun das Rechnungsergebnis vertieft analysieren und alle relevanten Einflussfaktoren in die Prognosen für das Budget 2024 miteinbeziehen.
Weisung an das Stadtparlament unter: parlament.winterthur.ch