31. Aug. 2015, 08:21 Uhr
50 Jahre Kehrichtverbrennung in Winterthur
Im August 1965 nahm die Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) ihren Betrieb in Winterthur auf. Dadur ...
Im August 1965 nahm die Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) ihren Betrieb in Winterthur auf. Dadurch sorgte die Stadt für einen entscheidenden Richtungswechsel in Sachen Abfallentsorgung. Heute leistet die Kehrichtverwertungsanlage als lokales Kraftwerk auch einen wichtigen Beitrag zur Energieversorgung von Winterthur.
Gegen Ende der Fünfzigerjahre konnte in den Gruben rund um die Stadt kaum mehr Abfall deponiert werden. Im Riet ausserhalb von Oberwinterthur rückten sich wachsende, übel riechende Schutthalden und die Bevölkerung in neu erstellten Wohnbauten immer näher. Weil Brennbares regelmässig angezündet wurde, machten damals bei entsprechenden Windverhältnissen beissende Rauchschwaden dem Lagerort «Stinkberg» alle Ehre.
Nach dem weitsichtigen Winterthurer Volksentscheid von 1962, Kehricht künftig zu verbrennen, erfolgte unverzüglich die Projektierung der Anlage. Obwohl verschiedene Kriterien wie Kosten, Verbrennungsmengen und Termine umfangreiche parlamentarische Diskussionen auslösten, nahm die KVA am 25. August 1965 den offiziellen Betrieb auf. Damit wurde nicht nur ein Quantensprung im Umgang mit Abfall eingeleitet, sondern mit dessen Trennung und Beseitigung insbesondere dem veränderten Konsumverhalten der Wohlstandsbevölkerung Rechnung getragen.
Ab 1982 erfolgte der Auf- und Ausbau des Fernwärmenetzes, über das der Kundschaft CO2-neutrale Wärme geliefert wird. Statt wie früher Hauskehricht, Farbkübel oder Matratzen in ehemaligen Kiesgruben hygienisch fragwürdig zu verscharren, entsorgte die KVA in den 50 Betriebsjahren über 4,6 Milliarden Kilogramm Abfall aus Winterthur und umliegenden Gemeinden.
Die Anlage in der Grüze erfüllt heute nach zahlreichen Erweiterungen zu einer komplexen technischen Kehrichtverwertungsanlage höchste ökologische Standards. Sie verbrennt nicht nur hygienisch einwandfrei den Abfall, sondern nutzt ihn als Energierohstoff zur Produktion von Fernwärme, Prozessdampf und rund 20 Prozent des Winterthurer Strombedarfs. In Zukunft steht die verstärkte Gewinnung wertvoller Rohstoffe wie Metalle und weitere Elemente aus der Verbrennungsschlacke und aus Rückständen der Rauchgasreinigung im Vordergrund.
Wichtige Ereignisse
- 1965: Inbetriebnahme der Kehrichtverbrennungsanlage
- 1971: Erste Dampfturbinengruppe
- 1978: Erneuerte Verbrennungslinie 1
- 1982: Kredit für Heizwerk und erste Fernwärmeleitung
- 1986: Kredit für eine erweiterte Rauchgasreinigung
- 1990: Kredit für Verbrennungslinie 2, Rauchgasreinigung und Entstickung
- 1995: Einweihung der Verbrennungslinie 2
- 2007: Kredit für Ersatz Verbrennungslinie 1, neue Energiezentrale und 4. Rauchgas-Reinigungsstufe
- 2012: Inbetriebnahme der umgebauten Kehrichtverwertungsanlage
Aktuelle Zahlen im 50. Betriebsjahr
- Verbrannter Abfall: 180 000 Tonnen/Jahr
- Fernwärme Netzlänge: 40 Kilometer
- Anschlussleistung Fernwärme: 97 000 Kilowatt
Gegen Ende der Fünfzigerjahre konnte in den Gruben rund um die Stadt kaum mehr Abfall deponiert werden. Im Riet ausserhalb von Oberwinterthur rückten sich wachsende, übel riechende Schutthalden und die Bevölkerung in neu erstellten Wohnbauten immer näher. Weil Brennbares regelmässig angezündet wurde, machten damals bei entsprechenden Windverhältnissen beissende Rauchschwaden dem Lagerort «Stinkberg» alle Ehre.
Nach dem weitsichtigen Winterthurer Volksentscheid von 1962, Kehricht künftig zu verbrennen, erfolgte unverzüglich die Projektierung der Anlage. Obwohl verschiedene Kriterien wie Kosten, Verbrennungsmengen und Termine umfangreiche parlamentarische Diskussionen auslösten, nahm die KVA am 25. August 1965 den offiziellen Betrieb auf. Damit wurde nicht nur ein Quantensprung im Umgang mit Abfall eingeleitet, sondern mit dessen Trennung und Beseitigung insbesondere dem veränderten Konsumverhalten der Wohlstandsbevölkerung Rechnung getragen.
Ab 1982 erfolgte der Auf- und Ausbau des Fernwärmenetzes, über das der Kundschaft CO2-neutrale Wärme geliefert wird. Statt wie früher Hauskehricht, Farbkübel oder Matratzen in ehemaligen Kiesgruben hygienisch fragwürdig zu verscharren, entsorgte die KVA in den 50 Betriebsjahren über 4,6 Milliarden Kilogramm Abfall aus Winterthur und umliegenden Gemeinden.
Die Anlage in der Grüze erfüllt heute nach zahlreichen Erweiterungen zu einer komplexen technischen Kehrichtverwertungsanlage höchste ökologische Standards. Sie verbrennt nicht nur hygienisch einwandfrei den Abfall, sondern nutzt ihn als Energierohstoff zur Produktion von Fernwärme, Prozessdampf und rund 20 Prozent des Winterthurer Strombedarfs. In Zukunft steht die verstärkte Gewinnung wertvoller Rohstoffe wie Metalle und weitere Elemente aus der Verbrennungsschlacke und aus Rückständen der Rauchgasreinigung im Vordergrund.
Wichtige Ereignisse
- 1965: Inbetriebnahme der Kehrichtverbrennungsanlage
- 1971: Erste Dampfturbinengruppe
- 1978: Erneuerte Verbrennungslinie 1
- 1982: Kredit für Heizwerk und erste Fernwärmeleitung
- 1986: Kredit für eine erweiterte Rauchgasreinigung
- 1990: Kredit für Verbrennungslinie 2, Rauchgasreinigung und Entstickung
- 1995: Einweihung der Verbrennungslinie 2
- 2007: Kredit für Ersatz Verbrennungslinie 1, neue Energiezentrale und 4. Rauchgas-Reinigungsstufe
- 2012: Inbetriebnahme der umgebauten Kehrichtverwertungsanlage
Aktuelle Zahlen im 50. Betriebsjahr
- Verbrannter Abfall: 180 000 Tonnen/Jahr
- Fernwärme Netzlänge: 40 Kilometer
- Anschlussleistung Fernwärme: 97 000 Kilowatt