1. Dez. 2023, 08:00 Uhr
medienmitteilung, stadtwerk winterthur
Kredit für den Ersatz der Verbrennungslinie 2 der Winterthurer KVA sowie energetische und ökolo ...
Die Verbrennungslinie 2 der Kehrichtverwertungsanlage (KVA) in Winterthur steht am Ende ihrer technischen Lebensdauer und muss ersetzt werden. Nebst der Verbrennungslinie 2 werden mit diesem Projekt auch die Rauchgasreinigung, die Abwasserbehandlung und weitere Anlagenkomponenten erneuert. Durch die künftige Nutzung der Abwärme aus der neuen Rauchgasreinigung kann die Wärmeleistung der Fernwärme um rund 30 Prozent gesteigert werden. Für das Ausführungsprojekt ist ein Kredit in der Höhe von 293 Millionen Franken (exkl. MwSt. und Teuerung) erforderlich. Der Stadtrat hat für das Ausführungsprojekt eine Zweitmeinung eingeholt und beschlossen, die Kreditvorlage dem Stadtparlament zur Behandlung zu überweisen. Die Stimmbevölkerung wird 2024 über den Kredit abstimmen.
Die Kehrichtverwertungsanlage (KVA) verwertet jährlich rund 190 000 Tonnen Abfall und leistet damit – im Verbund mit den anderen vier KVA im Kanton Zürich – einen wesentlichen Beitrag zur ökologischen Verarbeitung des anfallenden Abfalls im Kanton Zürich. Um diese Aufgabe weiterhin zu erfüllen, muss die aus dem Jahr 1993 stammende Verbrennungslinie 2 ersetzt werden, da sie am Ende ihrer technischen Lebensdauer steht. Ein sicherer und wirtschaftlicher Weiterbetrieb wäre kaum mehr möglich bzw. mit hohen betrieblichen und finanziellen Risiken wie Ausfall der Verbrennungsleistung oder immer höher werdenden Reparatur- und Unterhaltskosten verbunden. Für die Gewährleistung der Entsorgungssicherheit ist auch künftig eine zweite Verbrennungslinie notwendig. Die geltende kantonale Kapazitäts- und Standortsplanung geht mittelfristig nicht von einer Abnahme der Abfallmenge aus. Dies ist auf das erwartete Bevölkerungswachstum und die rege Bautätigkeit zurückzuführen. Die Verarbeitungskapazität der KVA wird auch nach dem Ersatz der Verbrennungslinie 2 unverändert bei 190 000 Tonnen Abfall bleiben.
Bedeutender Beitrag an die energie- und klimapolitischen Ziele Es ist geplant, den Verbrennungsofen und den Elektrofilter der Verbrennungslinie 2 sowie die Rauchgasreinigung und die Abwasserbehandlung zu ersetzen. In der Abwasserbehandlungsanlage sollen künftig neu bis zu 7,5 Tonnen Gips pro Tag zurückgewonnen und damit Stoffkreisläufe geschlossen werden können. Projektiert sind zudem neue Aschensilos mit Fassadenbegrünung für die Zwischenlagerung der Flugasche, ein zusätzlicher Heisswasserspeicher für die Fernwärme und eine Fotovoltaikanlage. Indem die Rauchgasreinigung auf den neusten Stand der Technik gebracht wird, ergibt sich ein weiterer Mehrwert: Die Abwärme der Rauchgasreinigung wird künftig genutzt, sodass gegenüber heute die Wärmeleistung der Fernwärme um rund 30 Prozent gesteigert werden kann. Künftig wird dadurch die KVA rund einen Drittel der in Winterthur benötigten Wärme liefern. Die Bedeutung der KVA als Rückgrat der klimafreundlichen Wärmeversorgung in der Stadt Winterthur nimmt damit nochmals massgeblich zu. Die Bauarbeiten werden bei laufendem Betrieb der KVA mit der verbleibenden Verbrennungslinie 1 erfolgen und dauern mehrere Jahre.
Im Rahmen der Erarbeitung des Ausführungsprojektes wurden alle Vorbereitungen getroffen, zu einem späteren Zeitpunkt eine Anlage zur Abscheidung des CO2 (Carbon Capture and Storage; CCS) installieren zu können. Aktuell ist die Realisation nicht möglich, u.a. aufgrund von Platzmangel auf dem KVA-Areal und weil die Technologie zum heutigen Zeitpunkt noch nicht ausgereift ist. Durch den Energiebedarf des CCS-Verfahrens könnte zudem aus dem Verbrennungsprozess der KVA deutlich weniger Energie (Wärme, Strom) gewonnen werden.
Der Ersatz der Verbrennungslinie 2, der auch energetische und ökologische Verbesserungen umfasst, ist ein Generationenprojekt. Es sorgt dafür, dass die anfallenden Abfälle in den kommenden dreissig Jahren ökologisch verwertet und eine Vielzahl von Winterthurerinnen und Winterthurer mit Wärme und Strom versorgt werden. Zudem werden dadurch die energie- und klimapolitischen Ziele von Stadt, Kanton und Bund unterstützt. Der Ausbau der Wärmenetze in Winterthur ist ohne die Umsetzung dieses Projekts nicht im vorgesehenen Ausmass möglich, da die zusätzliche Abwärmenutzung aus der Rauchgasreinigung dazu zwingend notwendig ist.
Für das Ausführungsprojekt zum Ersatz der Verbrennungslinie 2 einschliesslich energetischer und ökologischer Verbesserungen ist ein Kredit in der Höhe von 293 Millionen Franken (exkl. MwSt. und Teuerung) erforderlich. Über diesen Kreditantrag wird die Winterthurer Stimmbevölkerung im Laufe des Jahres 2024 entscheiden. Beim Ersatz der Verbrennungslinie 2 handelt es sich um eines der finanziell gewichtigsten Projekte in der Geschichte der Stadt Winterthur, das in einem ausserordentlich anspruchsvollen Umfeld umgesetzt werden muss (Inflation, unsichere Lieferketten etc.). Das Projekt wird über den Gebührenhaushalt finanziert und hat somit keine unmittelbaren Auswirkungen auf den steuerfinanzierten Haushalt der Stadt Winterthur.
Ökologische und energetische Verbesserungen Es werden verschiedene ökologische, betriebliche und energetische Verbesserungen umgesetzt, die einen Mehrwert dieses Projekts darstellen: Mit der Nutzung der Abwärme der neuen Rauchgasreinigungsanlage wird die Wärmeleistung der Fernwärme um 30 Prozent gesteigert. Mittels Kondensation der Rauchgase kann gleichzeitig Frischwasser von 12,6 Kubikmeter pro Stunde eingespart werden. Diese Einsparung entspricht etwa dem Wasserverbrauch von 2000 Personen. Durch weitere Verbesserungsmassnahmen in der Rauchgasreinigung werden die Stickoxid-Emissionen künftig den in der Luftreinhalte-Verordnung festgelegten Grenzwert um knapp 40 Prozent unterschreiten. Mit der Rückgewinnung möglichst vieler Metalle und der Nutzung des Gipses aus der Abwasserbehandlungsanlage trägt die KVA zur Kreislaufwirtschaft bei. Insgesamt leistet die KVA einen bedeutenden Beitrag u.a. an die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung der Stadt Winterthur und damit an die Erreichung der energie- und klimapolitischen Ziele.
Weisung an das Stadtparlament: parlament.winterthur.ch
Die Kehrichtverwertungsanlage (KVA) verwertet jährlich rund 190 000 Tonnen Abfall und leistet damit – im Verbund mit den anderen vier KVA im Kanton Zürich – einen wesentlichen Beitrag zur ökologischen Verarbeitung des anfallenden Abfalls im Kanton Zürich. Um diese Aufgabe weiterhin zu erfüllen, muss die aus dem Jahr 1993 stammende Verbrennungslinie 2 ersetzt werden, da sie am Ende ihrer technischen Lebensdauer steht. Ein sicherer und wirtschaftlicher Weiterbetrieb wäre kaum mehr möglich bzw. mit hohen betrieblichen und finanziellen Risiken wie Ausfall der Verbrennungsleistung oder immer höher werdenden Reparatur- und Unterhaltskosten verbunden. Für die Gewährleistung der Entsorgungssicherheit ist auch künftig eine zweite Verbrennungslinie notwendig. Die geltende kantonale Kapazitäts- und Standortsplanung geht mittelfristig nicht von einer Abnahme der Abfallmenge aus. Dies ist auf das erwartete Bevölkerungswachstum und die rege Bautätigkeit zurückzuführen. Die Verarbeitungskapazität der KVA wird auch nach dem Ersatz der Verbrennungslinie 2 unverändert bei 190 000 Tonnen Abfall bleiben.
Bedeutender Beitrag an die energie- und klimapolitischen Ziele Es ist geplant, den Verbrennungsofen und den Elektrofilter der Verbrennungslinie 2 sowie die Rauchgasreinigung und die Abwasserbehandlung zu ersetzen. In der Abwasserbehandlungsanlage sollen künftig neu bis zu 7,5 Tonnen Gips pro Tag zurückgewonnen und damit Stoffkreisläufe geschlossen werden können. Projektiert sind zudem neue Aschensilos mit Fassadenbegrünung für die Zwischenlagerung der Flugasche, ein zusätzlicher Heisswasserspeicher für die Fernwärme und eine Fotovoltaikanlage. Indem die Rauchgasreinigung auf den neusten Stand der Technik gebracht wird, ergibt sich ein weiterer Mehrwert: Die Abwärme der Rauchgasreinigung wird künftig genutzt, sodass gegenüber heute die Wärmeleistung der Fernwärme um rund 30 Prozent gesteigert werden kann. Künftig wird dadurch die KVA rund einen Drittel der in Winterthur benötigten Wärme liefern. Die Bedeutung der KVA als Rückgrat der klimafreundlichen Wärmeversorgung in der Stadt Winterthur nimmt damit nochmals massgeblich zu. Die Bauarbeiten werden bei laufendem Betrieb der KVA mit der verbleibenden Verbrennungslinie 1 erfolgen und dauern mehrere Jahre.
Im Rahmen der Erarbeitung des Ausführungsprojektes wurden alle Vorbereitungen getroffen, zu einem späteren Zeitpunkt eine Anlage zur Abscheidung des CO2 (Carbon Capture and Storage; CCS) installieren zu können. Aktuell ist die Realisation nicht möglich, u.a. aufgrund von Platzmangel auf dem KVA-Areal und weil die Technologie zum heutigen Zeitpunkt noch nicht ausgereift ist. Durch den Energiebedarf des CCS-Verfahrens könnte zudem aus dem Verbrennungsprozess der KVA deutlich weniger Energie (Wärme, Strom) gewonnen werden.
Der Ersatz der Verbrennungslinie 2, der auch energetische und ökologische Verbesserungen umfasst, ist ein Generationenprojekt. Es sorgt dafür, dass die anfallenden Abfälle in den kommenden dreissig Jahren ökologisch verwertet und eine Vielzahl von Winterthurerinnen und Winterthurer mit Wärme und Strom versorgt werden. Zudem werden dadurch die energie- und klimapolitischen Ziele von Stadt, Kanton und Bund unterstützt. Der Ausbau der Wärmenetze in Winterthur ist ohne die Umsetzung dieses Projekts nicht im vorgesehenen Ausmass möglich, da die zusätzliche Abwärmenutzung aus der Rauchgasreinigung dazu zwingend notwendig ist.
Für das Ausführungsprojekt zum Ersatz der Verbrennungslinie 2 einschliesslich energetischer und ökologischer Verbesserungen ist ein Kredit in der Höhe von 293 Millionen Franken (exkl. MwSt. und Teuerung) erforderlich. Über diesen Kreditantrag wird die Winterthurer Stimmbevölkerung im Laufe des Jahres 2024 entscheiden. Beim Ersatz der Verbrennungslinie 2 handelt es sich um eines der finanziell gewichtigsten Projekte in der Geschichte der Stadt Winterthur, das in einem ausserordentlich anspruchsvollen Umfeld umgesetzt werden muss (Inflation, unsichere Lieferketten etc.). Das Projekt wird über den Gebührenhaushalt finanziert und hat somit keine unmittelbaren Auswirkungen auf den steuerfinanzierten Haushalt der Stadt Winterthur.
Ökologische und energetische Verbesserungen Es werden verschiedene ökologische, betriebliche und energetische Verbesserungen umgesetzt, die einen Mehrwert dieses Projekts darstellen: Mit der Nutzung der Abwärme der neuen Rauchgasreinigungsanlage wird die Wärmeleistung der Fernwärme um 30 Prozent gesteigert. Mittels Kondensation der Rauchgase kann gleichzeitig Frischwasser von 12,6 Kubikmeter pro Stunde eingespart werden. Diese Einsparung entspricht etwa dem Wasserverbrauch von 2000 Personen. Durch weitere Verbesserungsmassnahmen in der Rauchgasreinigung werden die Stickoxid-Emissionen künftig den in der Luftreinhalte-Verordnung festgelegten Grenzwert um knapp 40 Prozent unterschreiten. Mit der Rückgewinnung möglichst vieler Metalle und der Nutzung des Gipses aus der Abwasserbehandlungsanlage trägt die KVA zur Kreislaufwirtschaft bei. Insgesamt leistet die KVA einen bedeutenden Beitrag u.a. an die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung der Stadt Winterthur und damit an die Erreichung der energie- und klimapolitischen Ziele.
Weisung an das Stadtparlament: parlament.winterthur.ch