1. Apr. 2016, 11:44 Uhr
Forschungsprojekt «Kids-Win»: Erste Erkenntnisse überzeugen
Am grossangelegten Forschungsprojekt «Kids-Win», durchgeführt von der Universität Zürich und de ...
Am grossangelegten Forschungsprojekt «Kids-Win», durchgeführt von der Universität Zürich und der Johannes Gutenberg Universität Mainz (D), hat sich die Stadt Winterthur mit knapp 600 Schülerinnen und Schülern und über 20 Primarschulen während eines Jahres beteiligt. Nun haben die Projektverantwortlichen die ersten Auswertungen präsentiert: Die Wirkungen der speziellen Arbeitsgedächtnis- und Selbstregulations-Trainings erwiesen sich als äusserst positiv. Die projektbeteiligten Schülerinnen und Schüler zeigten zwölf Monate nach der Durchführung des Trainings signifikant bessere Resultate als die Kontrollgruppe.
Das Forschungsprojekt «Kids-Win» (Kids Self-Regulation and Working Memory Intervention) war mit über 1000 Primarschulkindern und einer Dauer von zwölf Monaten eine sehr breit angelegte und lang dauernde Studie. Nebst der deutschen Stadt Mainz beteiligte sich die Stadt Winterthur mit rund 600 Erstklässlerinnen und Erstklässlern vom Januar 2014 bis März 2015 an der Studie. In der «Kids-Win»-Studie wurde untersucht, wie grundlegende, fächerübergreifende Eigenschaften, wie zum Beispiel Konzentrationsfähigkeit, Motivation, Geduld und Selbstregulation, gezielt trainiert und nachhaltig verbessert werden können. Diese Faktoren gelten heute in der neurologischen Wissenschaft als wichtige Voraussetzung für erfolgreiches Lernen. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe «Blickpunkt Schule Winterthur» haben die beiden Studienleiter, Prof. Dr. Ernst Fehr von der Universität Zürich sowie Prof. Dr. Daniel Schunk, Universität Mainz, den Verlauf der Studie erläutert und erste Ergebnisse präsentiert.
Die Wirkung des Arbeitsgedächtnis- und des Selbstregulationstrainings erwiesen sich bereits in einer ersten Auswertungsphase als äusserst positiv. Die Winterthurer Schülerinnen und Schüler zeigten zwölf Monate nach der Durchführung des Trainings signifikant bessere Resultate als die Kontrollgruppe und das in einigen gemessenen Bereichen. Die positiven Auswirkungen waren sowohl bei starken, wie auch bei schulschwächeren Kindern ausgeprägt. Eine Steigerung wurde in den geometrischen Fähigkeiten, in der Konzentration und in der Impulskontrolle festgestellt. Interessant ist, dass die gleichaltrigen Schülerinnen und Schüler in Mainz die nahezu identischen Ergebnisse erreicht haben wie ihre Schweizer Mitprobanden. Im Arbeitsgedächtnistraining wurde auf eine kindergerechte Trainingssoftware mit spielerischen und motivierenden Merkaufgaben gesetzt. Dabei handelte es sich um ein adaptives Computerprogramm, das sich den individuellen Leistungen der einzelnen Schüler anpasst. Sowohl die Studienbegleiter als auch die beteiligten Lehrpersonen, die für die Studie speziell weitergebildet wurden, attestierten eine signifikant höhere Konzentration bei den beteiligten Schulkindern. Ähnlich positiv erwies sich die Bewertung des Selbstregulationstrainings, bei dem es darum geht, in verschiedenen Schritten von der individuellen Problemerkennung, über eine Lösungsstrategie bis zum erfolgreichen Handeln zu finden. Mehr als 60 Prozent der beteiligten Kinder haben innerhalb weniger Wochen ihr selbstgestecktes Ziel erreicht.
Die bisherigen Befunde sind aus Sicht der Wissenschaftler noch vorläufig, belastbare empirische Evidenz mit konkreten Handlungsempfehlungen für den Schulunterricht erfordert weitergehende Analysen und idealerweise langfristige Nachverfolgungen der beteiligten Schüler. Die detaillierten Ergebnisse von «Kids-Win» werden zurzeit wissenschaftlich ausgewertet, in einer Studie schriftlich festgehalten, und in einen Diskurs mit anderen Wissenschaftler gebracht, die ebenfalls der Frage nach der Wirksamkeit bestimmter Trainingsprogramme nachgehen. Die Zentralschulpflege Winterthur wird diese Studie und die daraus resultierenden Erkenntnisse sowie die Rückmeldungen der beteiligten Lehrpersonen in ihre Überlegungen miteinbeziehen, ob die «Kids-Win»-Trainingsmodule und die dafür entwickelte Software künftig flächendeckend in den Primarschulen eingesetzt werden sollen.
Informationen zu Studienverlauf und ersten Ergebnissen: www.schule.winterthur.ch
Das Forschungsprojekt «Kids-Win» (Kids Self-Regulation and Working Memory Intervention) war mit über 1000 Primarschulkindern und einer Dauer von zwölf Monaten eine sehr breit angelegte und lang dauernde Studie. Nebst der deutschen Stadt Mainz beteiligte sich die Stadt Winterthur mit rund 600 Erstklässlerinnen und Erstklässlern vom Januar 2014 bis März 2015 an der Studie. In der «Kids-Win»-Studie wurde untersucht, wie grundlegende, fächerübergreifende Eigenschaften, wie zum Beispiel Konzentrationsfähigkeit, Motivation, Geduld und Selbstregulation, gezielt trainiert und nachhaltig verbessert werden können. Diese Faktoren gelten heute in der neurologischen Wissenschaft als wichtige Voraussetzung für erfolgreiches Lernen. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe «Blickpunkt Schule Winterthur» haben die beiden Studienleiter, Prof. Dr. Ernst Fehr von der Universität Zürich sowie Prof. Dr. Daniel Schunk, Universität Mainz, den Verlauf der Studie erläutert und erste Ergebnisse präsentiert.
Die Wirkung des Arbeitsgedächtnis- und des Selbstregulationstrainings erwiesen sich bereits in einer ersten Auswertungsphase als äusserst positiv. Die Winterthurer Schülerinnen und Schüler zeigten zwölf Monate nach der Durchführung des Trainings signifikant bessere Resultate als die Kontrollgruppe und das in einigen gemessenen Bereichen. Die positiven Auswirkungen waren sowohl bei starken, wie auch bei schulschwächeren Kindern ausgeprägt. Eine Steigerung wurde in den geometrischen Fähigkeiten, in der Konzentration und in der Impulskontrolle festgestellt. Interessant ist, dass die gleichaltrigen Schülerinnen und Schüler in Mainz die nahezu identischen Ergebnisse erreicht haben wie ihre Schweizer Mitprobanden. Im Arbeitsgedächtnistraining wurde auf eine kindergerechte Trainingssoftware mit spielerischen und motivierenden Merkaufgaben gesetzt. Dabei handelte es sich um ein adaptives Computerprogramm, das sich den individuellen Leistungen der einzelnen Schüler anpasst. Sowohl die Studienbegleiter als auch die beteiligten Lehrpersonen, die für die Studie speziell weitergebildet wurden, attestierten eine signifikant höhere Konzentration bei den beteiligten Schulkindern. Ähnlich positiv erwies sich die Bewertung des Selbstregulationstrainings, bei dem es darum geht, in verschiedenen Schritten von der individuellen Problemerkennung, über eine Lösungsstrategie bis zum erfolgreichen Handeln zu finden. Mehr als 60 Prozent der beteiligten Kinder haben innerhalb weniger Wochen ihr selbstgestecktes Ziel erreicht.
Die bisherigen Befunde sind aus Sicht der Wissenschaftler noch vorläufig, belastbare empirische Evidenz mit konkreten Handlungsempfehlungen für den Schulunterricht erfordert weitergehende Analysen und idealerweise langfristige Nachverfolgungen der beteiligten Schüler. Die detaillierten Ergebnisse von «Kids-Win» werden zurzeit wissenschaftlich ausgewertet, in einer Studie schriftlich festgehalten, und in einen Diskurs mit anderen Wissenschaftler gebracht, die ebenfalls der Frage nach der Wirksamkeit bestimmter Trainingsprogramme nachgehen. Die Zentralschulpflege Winterthur wird diese Studie und die daraus resultierenden Erkenntnisse sowie die Rückmeldungen der beteiligten Lehrpersonen in ihre Überlegungen miteinbeziehen, ob die «Kids-Win»-Trainingsmodule und die dafür entwickelte Software künftig flächendeckend in den Primarschulen eingesetzt werden sollen.
Informationen zu Studienverlauf und ersten Ergebnissen: www.schule.winterthur.ch