20. Jan. 2023, 08:16 Uhr
kultur, medienmitteilung
«Circuit Flow» im Garderobengebäude Talgut: Dem Kunstwerk Zeit geben
Es sorgte für Schlagzeilen, noch bevor es überhaupt fertiggestellt war: Die Rede ist vom Werk «Circuit Flow» der beiden Winterthurer Künstlerinnen Stefanie und Maureen Kägi im neugebauten Garderbobengebäude Talgut. Die Kontroverse um das Kunst-und-Bau-Werk veranlasste die Stadt zur Durchführung eines Round Table mit allen Involvierten. Gemeinsam entschieden Nutzerschaft, Künstlerinnen und die Stadt, dem Kunst-und-Bau-Werk Zeit zu geben. In einem Jahr wird nochmals darüber beraten, wie es mit dem Werk weitergehen soll.
«Kunst ist, was zur Kunst erklärt wird. Von wem auch immer. Eine andere Definition ist heute nicht mehr möglich. Die Frage nach der Qualität stellt sich erst anschliessend. Was zur Kunst erklärt wird, kann Quatsch sein oder ein unschätzbarer Wert. Wer entscheidet? Jeder für sich selbst. Oder die Gesellschaft im Verlauf von Jahrzehnten. Was aber, wenn einige Leute für alle andern entscheiden müssen? Dann beginnt der Streit. Beispielhaft ist die öffentliche Kunst in der Demokratie.»
(Peter von Matt zum Kunstwerk Hafenkran in Zürich, srf.ch/kultur)
Die All-over-Malerei «Circuit Flow» ist eine von der Stadt in Auftrag gegebene Kunst-und-Bau-Arbeit für das neu gebaute Garderobengebäude Talgut im Sportpark Deutweg. Der bewusst schlicht gehaltene Holzbau dient primär dem FC Tössfeld als Clublokal sowie dem Quartierverein Gutschick Mattenbach als Bistro und Quartierraum. Die künstlerische Bespielung des Gebäudes wurde 2019 in einem Direktauftrag an das Winterthurer Künstlerduo Stefanie und Maureen Kägi erteilt. Die entsprechende Empfehlung und Auswahl der Künstlerinnen erfolgte durch die Kunstkommission der Stadt Winterthur.
Das Werk der beiden Schwestern greift Symbole und Emotionen im Zusammenhang mit Sport auf und vermittelt Bewegung, Spontaneität und Teamgeist. Die Bildsprache pendelt dabei zwischen Abstraktion und Figuration, die Motive sind teilweise angelehnt an Comiczeichnungen oder Graffiti Tags. Zwar geben Kunst-und-Bau-Projekte immer wieder Anlass zu gesellschaftspolitischen und künstlerischen Diskussionen. Die Heftigkeit der Auseinandersetzung über das Werk «Circuit Flow» hat aber – zumindest für Winterthurer Verhältnisse – noch einmal neue Massstäbe gesetzt. Bereits vor seiner Fertigstellung zirkulierten Bilder des Werks in den Medien und entfachten eine hitzige Diskussion darüber, was Kunst ist und muss. Vor allem die beiden Künstlerinnen, aber auch die Nutzerschaft sahen sich in der Folge heftigster Kritik ausgesetzt.
Vor diesem Hintergrund hat die Stadt einen Round Table mit allen Involvierten initiiert. Gemeinsam mit Vertretern des FC Tössfelds und des Quartiervereins Gutschick Mattenbach, dem Architekten des Gebäudes sowie den beiden Künstlerinnen sollte erörtert werden, wie es mit dem Kunst-und-Bau-Werk im Talgut weitergeht. Fest stand: Eine gemeinsame Lösung könnte nur gefunden werden, wenn alle Beteiligten aufeinander zugehen und sich kompromissbereit zeigen würden.
Und das wurde erreicht. Zusammen wurde beschlossen, dem Werk Zeit zu geben. Darüber hinaus werden gemeinsame Vermittlungsaktionen geplant. Nach einem Jahr wird bei einem erneuten Round Table in der gleichen Besetzung ergebnisoffen über die weitere Zukunft des Werkes beraten.
Letztlich machte dieser Round Table eines deutlich: Der Vermittlungsarbeit bei Kunst-und-Bau-Werken kommt eine wichtige Bedeutung zu – nicht nur, aber gerade auch, wenn zwei unterschiedliche und eigenständige Systeme wie Kultur und Sport dabei aufeinandertreffen. Die Stadt ihrerseits wird ihre Kunst-und-Bau-Praxis aufgrund der im Talgut gemachten Erfahrungen überprüfen und – falls nötig – entsprechend anpassen.
Kunst-und-Bau Als Kulturstadt legt Winterthur grossen Wert auf Kunst in und an seinen öffentlichen Bauten und in Verbindung mit Stadtraumentwicklung. Die Kunstwerke im öffentlichen Raum setzen Akzente, haben Strahlkraft und stärken die Identifikation der Bevölkerung mit ihrer Stadt. Darüber hinaus erzeugt Kunst-und-Bau einen kulturellen gesellschaftlichen Mehrwert, indem sie aktuelle gesellschaftliche Zustände oder Veränderungen reflektiert. Somit trägt sie einen wichtigen Teil bei zur Stärkung eines attraktiven Lebensraumes. Schauplatz für die über 200 Kunst-und-Bau-Werke der Stadt Winterthur sind Schulhäuser, Alterszentren, Schwimmbäder und weitere öffentliche Gebäude, Plätze und Parks.
Die Kunst-und-Bau-Richtlinien sind das Bekenntnis der Stadt Winterthur zu Kunst-und-Bau im öffentlichen Raum. Sie verankern den kulturpolitischen Auftrag und die inhaltliche Grundhaltung der Kunst-und-Bau-Praxis der Stadt Winterthur. Sie definieren die Auswahlverfahren und die involvierten Akteure sowie deren Zuständigkeiten, legen die Beurteilungskriterien fest und regeln Finanzierung sowie Unterhalt der Kunstwerke. Schliesslich thematisieren sie die Kommunikation und Vermittlung von Kunst-und-Bau.
Weitere Informationen: stadt.winterthur.ch/kunst-und-bau
«Kunst ist, was zur Kunst erklärt wird. Von wem auch immer. Eine andere Definition ist heute nicht mehr möglich. Die Frage nach der Qualität stellt sich erst anschliessend. Was zur Kunst erklärt wird, kann Quatsch sein oder ein unschätzbarer Wert. Wer entscheidet? Jeder für sich selbst. Oder die Gesellschaft im Verlauf von Jahrzehnten. Was aber, wenn einige Leute für alle andern entscheiden müssen? Dann beginnt der Streit. Beispielhaft ist die öffentliche Kunst in der Demokratie.»
(Peter von Matt zum Kunstwerk Hafenkran in Zürich, srf.ch/kultur)
Die All-over-Malerei «Circuit Flow» ist eine von der Stadt in Auftrag gegebene Kunst-und-Bau-Arbeit für das neu gebaute Garderobengebäude Talgut im Sportpark Deutweg. Der bewusst schlicht gehaltene Holzbau dient primär dem FC Tössfeld als Clublokal sowie dem Quartierverein Gutschick Mattenbach als Bistro und Quartierraum. Die künstlerische Bespielung des Gebäudes wurde 2019 in einem Direktauftrag an das Winterthurer Künstlerduo Stefanie und Maureen Kägi erteilt. Die entsprechende Empfehlung und Auswahl der Künstlerinnen erfolgte durch die Kunstkommission der Stadt Winterthur.
Das Werk der beiden Schwestern greift Symbole und Emotionen im Zusammenhang mit Sport auf und vermittelt Bewegung, Spontaneität und Teamgeist. Die Bildsprache pendelt dabei zwischen Abstraktion und Figuration, die Motive sind teilweise angelehnt an Comiczeichnungen oder Graffiti Tags. Zwar geben Kunst-und-Bau-Projekte immer wieder Anlass zu gesellschaftspolitischen und künstlerischen Diskussionen. Die Heftigkeit der Auseinandersetzung über das Werk «Circuit Flow» hat aber – zumindest für Winterthurer Verhältnisse – noch einmal neue Massstäbe gesetzt. Bereits vor seiner Fertigstellung zirkulierten Bilder des Werks in den Medien und entfachten eine hitzige Diskussion darüber, was Kunst ist und muss. Vor allem die beiden Künstlerinnen, aber auch die Nutzerschaft sahen sich in der Folge heftigster Kritik ausgesetzt.
Vor diesem Hintergrund hat die Stadt einen Round Table mit allen Involvierten initiiert. Gemeinsam mit Vertretern des FC Tössfelds und des Quartiervereins Gutschick Mattenbach, dem Architekten des Gebäudes sowie den beiden Künstlerinnen sollte erörtert werden, wie es mit dem Kunst-und-Bau-Werk im Talgut weitergeht. Fest stand: Eine gemeinsame Lösung könnte nur gefunden werden, wenn alle Beteiligten aufeinander zugehen und sich kompromissbereit zeigen würden.
Und das wurde erreicht. Zusammen wurde beschlossen, dem Werk Zeit zu geben. Darüber hinaus werden gemeinsame Vermittlungsaktionen geplant. Nach einem Jahr wird bei einem erneuten Round Table in der gleichen Besetzung ergebnisoffen über die weitere Zukunft des Werkes beraten.
Letztlich machte dieser Round Table eines deutlich: Der Vermittlungsarbeit bei Kunst-und-Bau-Werken kommt eine wichtige Bedeutung zu – nicht nur, aber gerade auch, wenn zwei unterschiedliche und eigenständige Systeme wie Kultur und Sport dabei aufeinandertreffen. Die Stadt ihrerseits wird ihre Kunst-und-Bau-Praxis aufgrund der im Talgut gemachten Erfahrungen überprüfen und – falls nötig – entsprechend anpassen.
Kunst-und-Bau Als Kulturstadt legt Winterthur grossen Wert auf Kunst in und an seinen öffentlichen Bauten und in Verbindung mit Stadtraumentwicklung. Die Kunstwerke im öffentlichen Raum setzen Akzente, haben Strahlkraft und stärken die Identifikation der Bevölkerung mit ihrer Stadt. Darüber hinaus erzeugt Kunst-und-Bau einen kulturellen gesellschaftlichen Mehrwert, indem sie aktuelle gesellschaftliche Zustände oder Veränderungen reflektiert. Somit trägt sie einen wichtigen Teil bei zur Stärkung eines attraktiven Lebensraumes. Schauplatz für die über 200 Kunst-und-Bau-Werke der Stadt Winterthur sind Schulhäuser, Alterszentren, Schwimmbäder und weitere öffentliche Gebäude, Plätze und Parks.
Die Kunst-und-Bau-Richtlinien sind das Bekenntnis der Stadt Winterthur zu Kunst-und-Bau im öffentlichen Raum. Sie verankern den kulturpolitischen Auftrag und die inhaltliche Grundhaltung der Kunst-und-Bau-Praxis der Stadt Winterthur. Sie definieren die Auswahlverfahren und die involvierten Akteure sowie deren Zuständigkeiten, legen die Beurteilungskriterien fest und regeln Finanzierung sowie Unterhalt der Kunstwerke. Schliesslich thematisieren sie die Kommunikation und Vermittlung von Kunst-und-Bau.
Weitere Informationen: stadt.winterthur.ch/kunst-und-bau