10. Jul. 2023, 07:32 Uhr
Mehr Prävention und Individuum im Zentrum: die neue Suchtpolitik 2023 bis 2027
Seit 2007 bildet die Strategie «Suchtpolitik Winterthur» die Basis für eine koordinierte und gut funktionierende Zusammenarbeit in den Bereichen Prävention, Behandlung und Regulierung im Suchtbereich. Mit der Strategie für die Jahre 2023 bis 2027 wurde die Suchtpolitik zum vierten Mal erarbeitet. Neu konzentriert sie sich auf zwölf Handlungsschwerpunkte.
Die Suchtpolitik 2023 bis 2027 der Stadt Winterthur knüpft inhaltlich an der Suchtpolitik 2017 bis 2022 an und nimmt aktuelle Entwicklungen auf. Suchtformen und deren Auswirkungen verändern sich laufend. So geraten heute neben bekannten Suchtmitteln wie Alkohol, Tabak oder Kokain auch zunehmend neue Formen wie exzessives Online-Gaming oder die Glücksspielsucht in den Fokus. Dies hat sich auch während der Corona-Pandemie gezeigt: Die Zahl der Personen mit einem problematischen Bezug zu Online-Glücks- und Geldspielen ist deutlich gestiegen, ebenso wie die Gefährung durch Alkohol für viele Jugendliche und junge Erwachsene zugenommen hat. Weil Mischkonsum und kombinierte Erkrankungen vermehrt vorkommen, liegt der Fokus neu weniger auf einzelnen Substanzen, sondern stärker auf der Person, ihrer Lebensqualität und ihrem Umfeld. Zudem unterstreicht die neue Suchtpolitik die Wichtigkeit der Prävention, denn förderliche Lebensbedingungen, gute Perspektiven und die Stärkung von Konsum- und Lebenskompetenzen können einer Suchtentwicklung entgegenwirken.
Zwölf Handlungsschwerpunkte für die nächsten fünf Jahre Die Suchtpolitik der nächsten fünf Jahre (2023–2027) wurde neu konzeptualisiert. Sie konzentriert sich auf zwölf Handlungsschwerpunkte (siehe Tabelle), die in den kommenden Jahren angegangen werden sollen.
So soll die Beratung und Prävention gestärkt werden, um insbesondere Jugendliche vor problematischem Konsum zu bewahren. Künftig zum Thema werden auch ältere Suchtkranke, die stationäre Pflege benötigen. Hier soll mit Akteuren der Pflegeversorgung und Psychiatrie ein Konzept für deren Betreuung erarbeitet werden. Nach wie vor wichtig bleibt die Wissensvermittlung, insbesondere für Eltern und Bezugspersonen von Kindern und Jugendlichen. Die bewährte städtische Arbeitsgruppe «Netizen» wird auch künftig eine wichtige Rolle in der Informationsvermittlung einnehmen.
Suchtpolitik 2017 bis 2022: 41 von 45 Massnahmen ganz oder teilweise umgesetzt In der letzten Suchtpolitik 2017 bis 2022 wurden 45 Massnahmen definiert, von denen 35 ganz, 6 teilweise und 4 gar nicht umgesetzt werden konnten. Im Schwerpunktthema «Digitale Medien» konnte eine grosse Anzahl von Veranstaltungen und Schulungen für verschiedene Zielgruppen durchgeführt werden. Herausfordernd war die Corona-Pandemie: Sie ist ein Grund, weshalb gewisse Massnahmen nur bedingt umgesetzt werden konnten, insbesondere im Bereich der schwer erreichbaren Zielgruppen. Die Prävention und Suchthilfe konzentrierte sich darauf, die Angebote und Dienstleistungen für ihre Klientinnen und Klienten so weit wie möglich aufrechtzuerhalten und entwickelte kreative Lösungen, z. B. mit Online-Therapiesitzungen oder einem Lieferservice der Abgabestelle.
Suchtpolitik 2023–2027: Handlungsschwerpunkte und Massnahmen
Gesundheitsförderung, Prävention und Früherkennung 1. Psychische Gesundheit stärken
2. Jugendschutz im Nightlife-Bereich und bei temporären Verkaufsstellen (Feste, Dorfeten usw.) aktualisieren und fortsetzen
3. Beratung und Sensibilisierung für Selbstkompetenz auf Sekundarstufe II verstärken
4. Jugendberatungsbedarf in den Bezirksgemeinden klären
Therapie und Beratung
5. Stationäre Pflege für Suchtkranke sicherstellen
Schadensminderung
6. Durchführung Pilotversuch Cannabisverkauf klären
7. Robuste Wohnform für Suchtkranke und/oder psychisch kranke Personen entwickeln
Regulierung und Vollzug
8. Schnittstellen zwischen Prävention, Intervention und Repression im öffentlichen Raum prüfen, um allfällige Bedarfslücken zu eruieren
Koordination und Kooperation
9. Verbesserung der Koordination und Kooperation der verschiedenen Fachstellen für Jugendberatung in der Stadt Winterthur, um die Angebote leicht zugänglich zu machen
Wissen
10. Information der Eltern und Bezugspersonen verstärken
Sensibilisierung und Information
11. Risikogruppen sensibilisieren
12. Fachpersonen an Schnittstellen zu Menschen mit vulnerablen Lebensereignissen für Suchtgefahr sensibilisieren
Weitere Informationen wie die Suchtpolitik 2023–2027 und den Abschlussbericht der Suchtpolitik 2017–2022: Suchtpolitik Winterthur — Stadt Winterthur
Die Suchtpolitik 2023 bis 2027 der Stadt Winterthur knüpft inhaltlich an der Suchtpolitik 2017 bis 2022 an und nimmt aktuelle Entwicklungen auf. Suchtformen und deren Auswirkungen verändern sich laufend. So geraten heute neben bekannten Suchtmitteln wie Alkohol, Tabak oder Kokain auch zunehmend neue Formen wie exzessives Online-Gaming oder die Glücksspielsucht in den Fokus. Dies hat sich auch während der Corona-Pandemie gezeigt: Die Zahl der Personen mit einem problematischen Bezug zu Online-Glücks- und Geldspielen ist deutlich gestiegen, ebenso wie die Gefährung durch Alkohol für viele Jugendliche und junge Erwachsene zugenommen hat. Weil Mischkonsum und kombinierte Erkrankungen vermehrt vorkommen, liegt der Fokus neu weniger auf einzelnen Substanzen, sondern stärker auf der Person, ihrer Lebensqualität und ihrem Umfeld. Zudem unterstreicht die neue Suchtpolitik die Wichtigkeit der Prävention, denn förderliche Lebensbedingungen, gute Perspektiven und die Stärkung von Konsum- und Lebenskompetenzen können einer Suchtentwicklung entgegenwirken.
Zwölf Handlungsschwerpunkte für die nächsten fünf Jahre Die Suchtpolitik der nächsten fünf Jahre (2023–2027) wurde neu konzeptualisiert. Sie konzentriert sich auf zwölf Handlungsschwerpunkte (siehe Tabelle), die in den kommenden Jahren angegangen werden sollen.
So soll die Beratung und Prävention gestärkt werden, um insbesondere Jugendliche vor problematischem Konsum zu bewahren. Künftig zum Thema werden auch ältere Suchtkranke, die stationäre Pflege benötigen. Hier soll mit Akteuren der Pflegeversorgung und Psychiatrie ein Konzept für deren Betreuung erarbeitet werden. Nach wie vor wichtig bleibt die Wissensvermittlung, insbesondere für Eltern und Bezugspersonen von Kindern und Jugendlichen. Die bewährte städtische Arbeitsgruppe «Netizen» wird auch künftig eine wichtige Rolle in der Informationsvermittlung einnehmen.
Suchtpolitik 2017 bis 2022: 41 von 45 Massnahmen ganz oder teilweise umgesetzt In der letzten Suchtpolitik 2017 bis 2022 wurden 45 Massnahmen definiert, von denen 35 ganz, 6 teilweise und 4 gar nicht umgesetzt werden konnten. Im Schwerpunktthema «Digitale Medien» konnte eine grosse Anzahl von Veranstaltungen und Schulungen für verschiedene Zielgruppen durchgeführt werden. Herausfordernd war die Corona-Pandemie: Sie ist ein Grund, weshalb gewisse Massnahmen nur bedingt umgesetzt werden konnten, insbesondere im Bereich der schwer erreichbaren Zielgruppen. Die Prävention und Suchthilfe konzentrierte sich darauf, die Angebote und Dienstleistungen für ihre Klientinnen und Klienten so weit wie möglich aufrechtzuerhalten und entwickelte kreative Lösungen, z. B. mit Online-Therapiesitzungen oder einem Lieferservice der Abgabestelle.
Suchtpolitik 2023–2027: Handlungsschwerpunkte und Massnahmen
Gesundheitsförderung, Prävention und Früherkennung 1. Psychische Gesundheit stärken
2. Jugendschutz im Nightlife-Bereich und bei temporären Verkaufsstellen (Feste, Dorfeten usw.) aktualisieren und fortsetzen
3. Beratung und Sensibilisierung für Selbstkompetenz auf Sekundarstufe II verstärken
4. Jugendberatungsbedarf in den Bezirksgemeinden klären
Therapie und Beratung
5. Stationäre Pflege für Suchtkranke sicherstellen
Schadensminderung
6. Durchführung Pilotversuch Cannabisverkauf klären
7. Robuste Wohnform für Suchtkranke und/oder psychisch kranke Personen entwickeln
Regulierung und Vollzug
8. Schnittstellen zwischen Prävention, Intervention und Repression im öffentlichen Raum prüfen, um allfällige Bedarfslücken zu eruieren
Koordination und Kooperation
9. Verbesserung der Koordination und Kooperation der verschiedenen Fachstellen für Jugendberatung in der Stadt Winterthur, um die Angebote leicht zugänglich zu machen
Wissen
10. Information der Eltern und Bezugspersonen verstärken
Sensibilisierung und Information
11. Risikogruppen sensibilisieren
12. Fachpersonen an Schnittstellen zu Menschen mit vulnerablen Lebensereignissen für Suchtgefahr sensibilisieren
Weitere Informationen wie die Suchtpolitik 2023–2027 und den Abschlussbericht der Suchtpolitik 2017–2022: Suchtpolitik Winterthur — Stadt Winterthur