05. Februar 2013
Bedeutende Schenkung für das Münzkabinett
Das Münzkabinett der Stadt Winterthur erhielt Ende 2012 eine bedeutende Schenkung. Es handelt s ...
Das Münzkabinett der Stadt Winterthur erhielt Ende 2012 eine bedeutende Schenkung. Es handelt sich um 616 Münzen der Stadt sowie der Abtei St. Gallen aus der Zeit zwischen 1407 und 1797, die umfangreichste Sammlung von St. Galler Münzen in Privatbesitz. Die Schenkung ergänzt die bestehende Sammlung des Münzkabinetts aufs Beste; mit der Schenkung besitzt das Winterthurer Münzkabinett nun die vollständigste Serie von St. Galler Münzen weltweit.
Die Stadt St. Gallen prägte im 15. Jahrhundert die erste mit arabischen Zahlen datierte Münze Europas und im 16. und im 17. Jahrhundert zahlreiche Münzen, die ihres Silberwerts wegen in andere Gebiete exportiert wurden. Im 18. Jahrhundert gehörte die Stadt zu den eifrigen Produzenten von Kleingeld. Die Abtei St. Gallen prägte nach der Reformation nur 1622 und von 1773 bis 1796; die Münzen von Abt Beda Angehrn (1767 bis 1796 Fürstabt) zeichnen sich durch besonders qualitätsvolle Münzbilder aus.
Edwin Tobler, der Schenker, hat die Sammlung über mehr als sechzig Jahre aufgebaut und ist ein intimer Kenner der St. Galler Münzprägung. Er hat zusammen mit Benedikt Zäch, dem Leiter des Münzkabinetts, und dem Numismatiker Samuel Nussbaum 2008 ein umfassendes Katalogwerk zu den Münzen der Stadt St. Gallen publiziert; seine eigene Sammlung war dabei, zusammen mit derjenigen des Winterthurer Münzkabinetts, eine der Grundlagen für das Werk. Das Münzkabinett war Mitherausgeber des Buchs. Die Schenkung ist auch eine Anerkennung dieses Engagements.
Edwin Tobler wurde 1922 in St. Gallen geboren und wuchs in Herisau auf. Von Beruf ursprünglich Bäcker und Konditor, arbeitete er nach Wanderjahren (unter anderem in Schweden) bei den Verkehrsbetrieben der Stadt Zürich als Kondukteur und später als Rechnungsführer. Seit seiner Jugend ein begeisterter Sammler, begann er Anfang der1950er Jahre eine umfassende Sammlung von Schweizer Münzen aufzubauen. Seine hervorragenden Kenntnisse der Schweizerischen Münzgeschichte, die er sich dabei erwarb, sprachen sich bald herum und er wurde aufgefordert, sein Wissen zu veröffentlichen. Seit den 1960er Jahren legte Edwin Tobler zahlreiche wichtige Veröffentlichungen zur neuzeitlichen Münzgeschichte des 15. bis 19. Jahrhunderts in der Schweiz vor. Darunter befindet sich ein gemeinsam mit Jean-Paul Divo verfasstes, dreibändiges Standardwerk zurMünzprägung der Schweiz vom 17. bis 19. Jahrhundert.
Das Buch:Edwin Tobler, Benedikt Zäch, Samuel Nussbaum: Die Münzprägung der Stadt St. Gallen, 1407-1797, St. Gallen: Schweizerische Numismatische Gesellschaft / Münzkabinett der Stadt Winterthur, 2008 (Schweizer Studien zu Numismatik, Bd. 2).
Kosten: 98 Franken (erhältlich im Münzkabinett der Stadt Winterthur, Lindstrasse 8, 8402 Winterthur, Tel. 052 267 51 46, muenzkabinett@win.ch)
Die Stadt St. Gallen prägte im 15. Jahrhundert die erste mit arabischen Zahlen datierte Münze Europas und im 16. und im 17. Jahrhundert zahlreiche Münzen, die ihres Silberwerts wegen in andere Gebiete exportiert wurden. Im 18. Jahrhundert gehörte die Stadt zu den eifrigen Produzenten von Kleingeld. Die Abtei St. Gallen prägte nach der Reformation nur 1622 und von 1773 bis 1796; die Münzen von Abt Beda Angehrn (1767 bis 1796 Fürstabt) zeichnen sich durch besonders qualitätsvolle Münzbilder aus.
Edwin Tobler, der Schenker, hat die Sammlung über mehr als sechzig Jahre aufgebaut und ist ein intimer Kenner der St. Galler Münzprägung. Er hat zusammen mit Benedikt Zäch, dem Leiter des Münzkabinetts, und dem Numismatiker Samuel Nussbaum 2008 ein umfassendes Katalogwerk zu den Münzen der Stadt St. Gallen publiziert; seine eigene Sammlung war dabei, zusammen mit derjenigen des Winterthurer Münzkabinetts, eine der Grundlagen für das Werk. Das Münzkabinett war Mitherausgeber des Buchs. Die Schenkung ist auch eine Anerkennung dieses Engagements.
Edwin Tobler wurde 1922 in St. Gallen geboren und wuchs in Herisau auf. Von Beruf ursprünglich Bäcker und Konditor, arbeitete er nach Wanderjahren (unter anderem in Schweden) bei den Verkehrsbetrieben der Stadt Zürich als Kondukteur und später als Rechnungsführer. Seit seiner Jugend ein begeisterter Sammler, begann er Anfang der1950er Jahre eine umfassende Sammlung von Schweizer Münzen aufzubauen. Seine hervorragenden Kenntnisse der Schweizerischen Münzgeschichte, die er sich dabei erwarb, sprachen sich bald herum und er wurde aufgefordert, sein Wissen zu veröffentlichen. Seit den 1960er Jahren legte Edwin Tobler zahlreiche wichtige Veröffentlichungen zur neuzeitlichen Münzgeschichte des 15. bis 19. Jahrhunderts in der Schweiz vor. Darunter befindet sich ein gemeinsam mit Jean-Paul Divo verfasstes, dreibändiges Standardwerk zurMünzprägung der Schweiz vom 17. bis 19. Jahrhundert.
Das Buch:Edwin Tobler, Benedikt Zäch, Samuel Nussbaum: Die Münzprägung der Stadt St. Gallen, 1407-1797, St. Gallen: Schweizerische Numismatische Gesellschaft / Münzkabinett der Stadt Winterthur, 2008 (Schweizer Studien zu Numismatik, Bd. 2).
Kosten: 98 Franken (erhältlich im Münzkabinett der Stadt Winterthur, Lindstrasse 8, 8402 Winterthur, Tel. 052 267 51 46, muenzkabinett@win.ch)